Restaurierung und Umbau 2002-2005
Der Zustand der Kapelle
Die Kapelle aus dem Jahre 1936 ist 2002 im Allgemeinen im guten Zustand. Sie wurde seit Bestehen baulich nicht verändert. Zu erkennen ist das Kegeldach mit Pappeindeckung und die einfachen einflügeligen rechteckigen Fenster. Der Eingangsbereich wird durch eine fünfstufige Treppe mit einem überdachten Vorbau betont.
vor der Sanierung 2002 | nach der Sanierung 2005, jetzt mit 8 stufiger Treppe |
Das Mauerwerk
Das Mauerwerk besteht aus gebrannten gelblichen bis hell ocker-farbenen Ziegeln im regelmäßigen Läufer-Binder-Verband. Die Oberfläche des Mauerwerks ist uneben mit sichtbarer Struktur des Ziegelmauerwerks. Da keine Renovierungsanstriche in den letzten Jahrzehnten erfolgten, ist der einlagige Kalkputz mit dieser originalen Oberflächenstruktur bis zu 80% erhalten. Fragmentarisch konnten der helle ocker-beigefarbene Anstrich innerhalb der Putzstruktur bzw. in geschützten Bereichen der Ixel oder Vertiefungen der Putzstruktur nachgewiesen werden.
Das Mauerwerk im Urzustand |
Neben der visuellen Beurteilung von Suchschnitten wurden Proben entnommen, präpariert und mikroskopisch in 2 bis 20 facher Vergrößerung beurteilt.
Die Fenster
Die Fenster sind einflügelig, einfachverglast und aus Nadelholz gearbeitet. Das Glas wird durch horizontal und vertikal angeordnete Sprossen in fünfzehn quadratische Fenster eingeteilt.
Die Sohlbank in der Fassade ist schräg gemauert und mit Schieferplatten abgedeckt. Sämtliche eisernen Beschläge und Griffe sind erhalten. Der alte Fensterbestand ist zur Zeit der Restaurierung bis zu 85 % intakt. Der Zustand der Fenster ist gut. Durch mehrere Renovierungsanstriche schlossen sie teilweise schlecht. Die Rahmen weisen einige Bereiche mit fehlendem Anstrich auf, dadurch ist vor allem an den Wasserschenkeln das Holz mürbe und ausgelaugt.
Zustand 2002 | Die Fenster erstrahlen im neuen Glanz. |
Das mundgeblasene Fensterglas von unebener Struktur ist hell gelblich, rötlich und grau getönt. Es gibt keine fehlenden bzw. gebrochenen Scheiben. Partiell ist der Kittfalz gerissen oder ausgebrochen. Die Untersuchungen ergeben, dass sowohl auf der Innen- als auch der Außenseite der Fenster 1936 ein weißlich-beigefarbener Anstrich verwendet worden ist.
Die Tür
Die Eingangstür aus dem Jahre 1936 ist in der Substanz sehr gut erhalten. Nur äußerlich macht sie einen mäßig intakten Eindruck. Die zweiflügelige Füllungstür ist aus Nadelholz gefertigt. Außen ist sie mit aufgesetzten Leisten und schmalen Rundstäben verziert. Es gab in den letzten Jahrzehnten im Eingangsbereich keine baulichen Veränderungen, nur starke Gebrauchsspuren sind erkennbar. Klinke und Schloss sind sehr gut erhalten.
Originalrosette, Klinke und Einsteckschloss aus dem Jahre 1936 sind erhalten. | |
Die Farbgestaltung der Tür stimmt mit der noch sichtbaren Gestaltung der Kassettendecke aus dem Jahre 1936 im Eingangsbereich überein. |
Der Innenraum und die Wandflächen
Der Grundriss des Innenraumes ist rund angelegt. Das Mauerwerk und der Putz mit glatter Oberflächenstruktur des Innenraums ist sehr gut erhalten. Die Decke ist als Kuppelgewölbe gestaltet. Sie ist eine Holzkonstruktion mit innen liegender Verkleidung. Auf der gegenüberliegenden Seite der Eingangstür befindet sich die Altarnische mit einem dahinter liegenden rechteckigen Anbau. Die Altarnische ist mit Brettern verkleidet, entsprechend der Öffnung rundbogig geschnitten in stufenweiser Anordnung.
Die Innentür vor der Restaurierung. |
Ein Detail der Innenansicht der Eingangstür mit sichtbarem Renovierungsanstrich. Zu erkennen ist ein Suchschnitt, der den Erstanstrich innerhalb der Türfüllung freigelegt hat. Man erkennt den hellen grau beigefarbenen Grundton mit grünlichen Beistrich.
Die Tür nach der Restaurierung. | Das Fußbodenmosaik ist im guten Zustand. |
Das Deckengewölbe
Das Gewölbe ist eine Holzkonstruktion mit innen liegender Verkleidung. Die originale Gestaltung des Kuppelgewölbes mit aufgesetzten Leisten aus Kieferholz ist im Jahr der Restaurierung 2002 nicht mehr vorhanden. Renovierungsanstriche der letzten Jahre haben die filigrane, leichte sternförmige Deckengestaltung vernichtet. Auch hier werden durch Suchschnitte die Originalfarben ermittelt.
Die aufgesetzten Leisten wurden ursprünglich mit einem hellen grau-beigefarbenen Ölfarbenanstrich gestrichen. Den seitlichen Leistenabschluss bildet ein grünlicher ca. 1,5 cm Begleitstrich.
vor der Restaurierung | nach der Restaurierung |
Die Apsis
Vor der Restaurierung 2002 | Nach der Restaurierung 2005 |
Die Apsisnische ist mit stufenweise angeordneten hölzernen Bögen gestaltet. Die Bretter sind in einer Nut-Federverbindung auf eine vorhandene Unterkonstruktion befestigt. Durch Renovierungsanstriche geht die originale Farbgestaltung verloren.
Ansicht Juli 2009 |
Die restauratorischen Befunde ergeben, dass die glatte Bogenoberflächen im Originalzustand mit einer grau-beigefarbenen Ölfarbe gestrichen waren.
Den inneren Abschluss bildet ein grünlicher Begleitstrich von ca. 1,7 bis 1,8 cm Breite. Die Stirnseiten der einzelnen Bretter sind ebenfalls grün gestrichen.
(Quelle: Rangsdorf Friedhofskapelle. Restauratorische Befunderhebung zum bauzeitlichen Putz und zur originalen Farberfassung von Jutta Brumme Dipl. Restauratorin).
Der Um- und Ausbau des Kellergeschosses
Aufgrund von Auflagen der Berufsgenossenschaft wird es nötig, das Kellergeschoss umzugestalten. Der alte Grundriss wird neu aufgeteilt. Es muss eine denkmalrechtliche Genehmigung eingeholt werden.
Neue Räume werden geschaffen:
Umkleideraum
Waschgelegenheiten und Dusche fürs Personal
Pausenraum,
Toilette, die auch öffentlich zugänglich ist
Unterstellmöglichkeiten für große Arbeitsgeräte
Werkstatt
Der Schornstein, der dem Umbau im Wege steht, wird abgerissen. Die Beheizung aller Räume erfolgt elektrisch. Der Radlader kann nun ins Kellergeschoss gefahren werden. Dazu ist ein Durchbruch im hinteren Fensterbereich und die Herstellung einer Rampe nötig.
Blick in die Werktstatt und Richtung Pausenraum. | |
Über eine Raumspartreppe wird eine Zugangsmöglichkeit zur Sakristei geschaffen. |
Seit 2005 kann der sanierte Aufbahrungsraum im Untergeschoss zum stillen Abschied genutzt werden. Das Bild „Zuversicht“ der Rangsdorfer Künstlerin Marion Jachmann schmückt diesen Raum seit 2009. |
Große Veränderungen ergeben sich im angrenzenden Bereich der Außenanlage der Kapelle. Die Mauer der hinteren Rampe wird in zweischaliger Bauweise aus Bruchkalkstein und einer Hintermauerung aus Ziegelsteinen.
Beim Umbau haben geholfen: Polier Klaus Noack, Maschinist Franz Domesle Baubrigade: Artur Thiele, Fritz Standke, Erich Meissner, Heinz Dawel |
Die Kapelle wurde am 03. April 2005 mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. |